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Van Ruhden und der Zug des Todes

Veröffentlichung: 10.02.2020

 Leseprobe:

 

Kapitel 1:

Die Unruhe vor der Abreise


Ein Haus auf dem Land in der Nähe von München,

1923, Mitternacht

Sturm und Wind peitschten um das kleine, ländlich

gelegene Haus von Benjamin van Ruhden. Er schlief

unruhig und wälzte sich in seinem Bett. Seine Hände

umklammerten den Rand der Bettdecke und manchmal

murmelte er ein paar Worte.

Ein krachender Donnerschlag riss ihn aus seinem

Albtraum. Er schnaufte laut und tastete nach seiner Brille

auf dem Tisch neben seinem Bett. Zitternd setzte er sie sich

auf und seine Sicht wurde klar.

Er stand auf um runter in die Küche zu gehen und einen

Schluck Wasser zu trinken. Langsam ging er die knarrende

Treppe nach unten. In der Küche schenkte er sich ein Glas

voll Wasser ein und trank es ganz aus. Der Regen prasselte

gegen die Scheibe und in der Ferne schlug ein greller Blitz

ein.

Herr van Ruhden schrak nach oben und ließ das Glas auf

den Boden fallen. In diesem Moment kam seine

Haushälterin Martha herein. Sie war eine Frau mittleren

Alters, mit starkem bayerischen Dialekt.

„Ha was issen hier los? Herr van Ruhden, ober was homs

den gmocht?“

„Nichts mir ist nur das Glas aus der Hand gefallen. Gehen

Sie wieder zu Bett, die Scherben können Sie morgen

entfernen.“

So schlurften die Beiden also wieder zu Bett und legten

sich hin.

Am Morgen stand Herr van Ruhden auf, zog sich an, nahm

sein Frühstück zu sich, wusch sich und packte die letzten

Sachen in seinen Koffer für seine Zugreise nach Sylt um

seine Schwester Luise und ihren Mann Johann zu

Weihnachten zu besuchen. Draußen schneite es dicke

Flocken und bald war das ganze Land, sowie München

unter eine weiße Decke gehüllt. Seine Haushälterin Martha

fragte ihn noch, ob er auch alles habe.

„Ich bin mir ganz sicher, Martha!“...